Rasha, 33 & Mohammed, 31
Wir treffen die Geschwister Rasha und Mohammed an einem dieser deutschen Sommertage, die nicht wissen, was sie wollen: Regen, Sonne, Regen, Sonne und so weiter. Obwohl die Heizung der Erdgeschosswohnung aufgedreht ist, sitzt Rasha im dicken Mantel auf dem Sofa und fröstelt. „Wenn ich etwas an Syrien vermisse, dann ist es der Sommer. Es ist mehrere Monate lang warm – durchgehend! Nicht dieses Hin und Her mit Regen und ein bisschen Sonne!“ Sie und ihr Bruder Mohammed kommen ursprünglich aus der syrischen Hauptstadt Damaskus. Als die Truppen des Diktators Al-Assad dorthin vorrücken, flüchten sie mit ihrer Familie zu Verwandten in den Osten des Landes. Doch auch von der „Allianz gegen den Terror“, die aus Truppen der Vereinigten Arabischen Emirate besteht, und den Amerikanern droht Gefahr. Zu oft treffen deren Bomben auch die Zivilbevölkerung – sogenannte „Kollateralschäden“. Rasha überlebt im September 2014 nur knapp einen Bombenangriff, der zahlreiche Zivilisten tötet. „Es wurde immer gefährlicher für uns alle. Wir mussten schnell fliehen und alles zurücklassen.“ Die Familie flieht in die Türkei und kommt dort in einem der …