Mohammads Geschichte beginnt wie die vieler anderer Menschen im kriegszerrütteten Syrien. Geboren und aufgewachsen in Damaskus, leidet er unter dem Krieg und beschließt 2014, alleine die gefährliche Flucht nach Europa zu wagen. Er lässt ein ganzes Leben zurück: seine Eltern und seine Geschwister, seinen Job als Maler und Dekorateur, seine Wohnung, seine Freunde. Die Flucht kostet seine gesamten Ersparnisse, rund 4.000 € verlangen die Schlepper für die gefährliche und lange Reise. Ohne Garantie auf Erfolg. „Selbst wenn man den Schleppern sein ganzes Geld überlässt, heißt das nicht, dass man auch wirklich ankommt. Wenn Du unterwegs nicht mehr kannst, wirst du zurückgelassen. Es gibt nur eine Möglichkeit, um zu überleben: weitergehen.“ sagt er. Mohammad reist zunächst nach Istanbul, wo er über einen Bekannten zu den Schleppern Kontakt aufnimmt. Kurz darauf folgt ein zweitägiger Marsch durch die Berge, zusammen mit zahlreichen anderen Flüchtlingen. Als die Gruppe in der Nähe von Izmir das Boot erreicht, das sie nach Italien bringen soll, befallen ihn erste Zweifel. Die Schlepper haben natürlich vorher nur Positives berichtet, über den vermeintlich problemlosen Marsch …